Zukunftsfähige Speisepläne attraktiv gestalten

Gerichte mit einem hohen Anteil an frischen, pflanzlichen Zutaten spielen im Ernährungsverhalten gesundheits- und umweltbewusster Menschen eine immer größere Rolle. Durch eine stärkere Integration und Auslobung solcher Gerichte im Rahmen Ihres Speiseplans setzen Sie zeitgemäße Akzente – und gehen gezielt auf die Bedürfnisse Ihrer Gäste ein.
Die Salattheke
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Inhaltliche Darstellung des Speiseplans 

Prominente Positionierung pflanzenbetonter Gerichte

  • Heben Sie die auszulobenden Gerichte durch eine eigene Menülinie/Rubrik in Ihrem Speiseplan prominent hervor, z. B. an erster Stelle oder verwenden Sie eine andere Hintergrundfarbe für ausgewählte Gerichte.
     
  • Rücken Sie frische, vegetarische Gerichte stärker in den Fokus. Zum Beispiel über einen speziellen Aktionstag, wie den Veggieday.
     
  • Tauschen Sie unbeliebte pflanzenbetonte Gerichte ("Penner") gegen Lieblingsgerichte ("Renner") mit hohem Anteil frischer Zutaten aus, z.B. ungewürzter Tofu gegen eine leckere Gemüselasagne. Achten Sie zudem darauf, dass sich keine "Renner- und Pennergerichte" gegenüberstehen: Verzichten Sie am selben Tag auf Klassiker wie Currywurst mit Pommes. Dadurch erhöhen Sie die Chance, dass die Menüwahl auf das pflanzenbetonte Gericht fällt.

Appetitanregende Beschreibung der Gerichte

  • Steigern Sie die Attraktivität der Gerichte, indem Sie appetitliche Beschreibungen wie z. B. "knackig-frisch", "saisonal", "regional" oder "hausgemacht" verwenden.
     
  • Geben Sie den Gerichten zeitgemäße und kreative Namen, um die Neugier Ihrer Gäste zu wecken. Vermeiden Sie jedoch Fantasienamen wie Vampirsuppe, aus denen nicht hervorgeht, welche Zutaten verwendet wurden.
     
  • Geben Sie den Menülinien einen ansprechenden, appetitanregenden Titel, wie z. B. "Genussvolle Pflanzenküche", "Natürlich Genussvoll", "Pflanzlicher Genuss", "Vital und lecker", "Plant-Based", "Bunte Balance".

Herausgestellt – die Empfehlung des Tages

  • Loben Sie Highlights der auf Pflanzenbasis kreierten Gerichte als Tages- oder Wochenempfehlung aus – z. B. auch als "Favorit unseres Küchenchefs". 

Visuelle Darstellung des Speiseplans 

Hervorhebung mittels Schrift: Verwenden Sie eine größere oder bewusst eine andere Schriftart für die knackig frischen Gerichte, um diese hervorzuheben. Auch durch den Einsatz einer anderen Schriftfarbe, wie z. B. grün, wecken Sie die Aufmerksamkeit Ihrer Gäste.

Fotografische Bebilderung: Wenn Sie ansprechende Fotos von Gerichten haben, setzen Sie diese im Rahmen der Speiseplangestaltung ein und regen Sie darüber den Appetit Ihrer Gäste an.

Kennzeichnung von Mehrwerten durch Piktogramme: Durch den Einsatz erklärender Piktogramme stellen Sie u. a. gesundheitliche Vorteile und Umweltaspekte des Gerichts plakativ heraus. Die Piktogramme sollten leicht zu verstehen und gut erkennbar sein. Eine erklärende Legende soll auf den ersten Blick erreichbar sein. 

Darstellung eines digitalen Speiseplans auf Monitoren: Sollten Sie Ihren Speiseplan als digitales Wechselbild darstellen, achten Sie darauf, dass die Gäste genügend Zeit haben, um die einzelnen Gerichte genau ansehen zu können.

Attraktives Layout vermittelt Qualität: Ein professionell aufgebautes Layout assoziiert Qualität und Frische. Setzen Sie Ihr Logo im oberen Bereich des Layouts ein.

Beachten Sie beim Layout folgende Aspekte:

  1. Definieren Sie einen klar abgesetzten Kopfbereich mit Logo und Titel, dessen Positionierung und Proportionen, bei allen Speiseplänen identisch bleibt. TIPP: Es muss kein Kasten sein! Lassen Sie genug "Luft" (Weißraum) um das Logo.
  2. Platzieren Sie fotografisches Bildmaterial immer an erster Stelle, noch vor dem Menütitel.
  3. Setzen Sie den Menütitel durch dickere und größere Schrift vom übrigen Text ab.
  4. Platzieren Sie Piktogramme hinter den Gerichtsbezeichnungen.
  5. Nutzen Sie, wenn möglich, nicht mehr als zwei verschiedene Schriftarten und setzen Sie diese ausschließlich zur Gliederung der Textinhalte ein (z. B. Menütitel in einer eigenen Schriftart als Hervorhebung, Zutatenbeschreibungen, Preis und Hinweise zu Zusatzstoffen etc. in einer möglichst einfachen, gut leserlichen Schrift).
  6. Platzieren Sie weiterführende Informationen wie QR-Codes, Website-Adressen oder Ansprechpartner in einem klar abgesetzten Fußbereich.
Downloadzeichen

PDF-Download: Leitfaden "Gestaltung von Speiseplänen"

Die Informationen auf dieser Seite können Sie sich hier als kostenfreien Leitfaden herunterladen. Er enthält zusätzlich eine Checkliste, mit der Sie die Umsetzung Ihrer Maßnahmen überprüfen können. 

Optimierungsvorschläge für das Speiseangebot

  • Verringern Sie den Fleischanteil in der Mischkost-Menülinie. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt maximal zwei Fleischgerichte und ein Fischgericht an fünf Verpflegungstagen. Die Reduktion kann zum einen durch den Austausch von Fleischkomponenten durch eine eiweißreiche Alternative oder einen geringeren Fleischanteil in Gerichten erfolgen. Anstatt Fleischbällchen können Sie z. B. Falafel aus Kichererbsen verwenden oder Sie ersetzen einen Eintopf mit Fleisch durch einen Eintopf mit Bohnen. Zudem lassen sich viele Fleischgerichte, wie Bolognese-Soße oder Gulasch, mit mehr Gemüse anreichern.
     
  • Eine rein vegetarische/vegane Menülinie sollte zudem immer als Alternative zur Auswahl stehen.
     
  • Vermeiden Sie den häufigen Einsatz frittierter und/oder panierter Produkte wie Kroketten oder Chicken-Nuggets. Idealerweise finden sich diese Produkte höchstens einmal pro Woche auf dem Speiseplan wieder.
     
  • Bieten Sie täglich eine Gemüseportion an. Hierzu zählen neben gedämpften, gebratenen oder eingelegten Gemüseportionen ebenfalls Rohkost- und Hülsenfruchtkomponenten. Beachten Sie hierbei das saisonale Angebot aus der Region.
     
  • Runden Sie einmal pro Woche den Speiseplan mit Getreide in der Vollkornvariante ab. Somit bieten Sie eine gesundheitsförderliche Alternative zu klassischen Pasta- oder Reisgerichten an.
     
  • Bieten Sie Reis aufgrund der vergleichsweise schlechten Klimabilanz nicht so häufig an. Greifen Sie lieber auf alternative Kohlenhydratlieferanten wie Couscous, Bulgur oder Dinkel zurück.
     
  • Bieten Sie mindestens zweimal pro Woche Obst und (fettarme) Milchprodukte an.
     
  • Bieten Sie Getränke mit niedrigem Zuckergehalt an und stellen Sie nach Möglichkeit Wasser kostenfrei an prominenten Stellen zur Verfügung.

Was bedeutet eigentlich pflanzenbetont?

Als pflanzenbetont werden Gerichte bezeichnet, die zu einem Großteil aus pflanzlichen Lebensmitteln bestehen. 

Im Gegensatz zu rein pflanzlichen Gerichten (veganen Gerichten) können in einer pflanzenbetonten Mahlzeit auch tierische Produkte wie Fleisch, Fisch, Eier oder Milchprodukte vorkommen, diese stehen jedoch nicht im Mittelpunkt.

 


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